Gentechnisch veränderte Maissaaten auch in Thüringen entdeckt

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5820
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Gentechnisch veränderte Maissaaten auch in Thüringen entdeckt

von 5820 am 26.04.2010 20:06

Bei stichprobenartigen Untersuchungen von Maissaat sind in Thüringen Proben mit gentechnisch manipuliertem Saatgut aufgetaucht. Greenpeace und der Ökolandbau-Verband Bioland teilten heute mit, sämtliche Saatguteinheiten seien darauf von dem Importeur Monsanto zurückgezogen worden.



Hamburg/Erfurt. In jedem Frühjahr testen 13 Bundesländer mit Ausnahme der Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen Maissaatgut auf gentechnische Verunreinigungen. Neun davon haben bislang ihre Ergebnisse mitgeteilt - auch in Thüringen fand sich demnach manipuliertes Saatgut des Herstellers Monsanto. Es handelt sich um die transgene Sorte MON 810, deren Anbau in Deutschland mittlerweile verboten wurde. Von 36 Proben sei eine verunreinigt gewesen, teilte Greenpeace weiter mit.

Die Behörden entdeckten auch in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen, Brandenburg, Bayern und Baden-Württemberg gentechnisch veränderte Saatgutproben. Den Angaben zufolge handelt es sich bei den insgesamt 20 auffälligen Proben um importierte Ware.

"Verunreinigtes Saatgut kann dazu führen, dass sich Gen-Pflanzen unkontrolliert ausbreiten und in die Nahrungskette gelangen"
, sagte Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. Er forderte die Landwirte auf, nur in Deutschland vermehrtes Saatgut zu verwenden, da hier der Anbau von gentechnisch verändertem Mais verboten sei.

Für Saatgut gelte in der EU ein Reinheitsgebot. Gen-Saaten dürften nicht enthalten sein. Eine Probe aus Schleswig-Holstein enthielt laut Greenpeace und Bioland jedoch gleich vier Gen-Mais-Linien, die in Deutschland nicht angebaut werden dürfen.


Der Umweltexperte der Thüringer Grünen-Fraktion Frank Augsten, sagte, ein Nebeneinander von gentechnikfreier und gentechniknutzender Landwirtschaft sei nicht möglich. "Umso wichtiger ist es, in Deutschland und auch bei wichtigen Entscheidungen in Brüssel, den Durchmarsch der Agro-Gentechnik aufzuhalten", forderte Augsten. Die Gentechnik-Industrie sei nicht in der Lage, Verunreinigungen zu vermeiden.

Für den Agrarexperten der Thüringer Linken-Fraktion Tilo Kummer, sind vor allem die Haftungsfragen ein großes Problem. Europaweit kalkuliere keine Versicherung das Haftungsrisiko der Gentechnik. "Das Verursacherprinzip wird somit völlig ins Gegenteil verkehrt und Großkonzerne wie Monsanto bleiben weiter unbehelligt", sagte Kummer.

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