Theorien und Techniken der Massenmedien Teil 1

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5820
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Theorien und Techniken der Massenmedien Teil 1

von 5820 am 15.05.2010 11:35

Die Massenmedien sind das wichtigste Werkzeug der herrschenden Elite um die Massen zu manipulieren. Sie formen Meinungen und Einstellungen und definieren was in unserer Gesellschaft als „normal“ gilt. Dieser Artikel konzentriert sich auf die Arbeit der Massenmedien im Hinblick auf die Theorien großer Denker, ihrer Machtstruktur und welche Manipulationstechniken angewendet werden.

Programmierung durch Massenmedien

Massenmedien sind konzipiert worden, um eine höchstmögliche Zahl von Menschen zu erreichen. Zu Massenmedien zähen das Fernsehen, Radio, Zeitungen, Magazine, Bücher, Musik CDs, Filme, Video- Spiele und das Internet. Viele Studien sind im letzten Jahrhundert durchgeführt worden, die die Wirkung von Massenmedien auf die Bevölkerung untersucht haben, um bestmögliche Techniken zur Beeinflussung derselben herauszufinden. Aus diesen Studien enstand die Kommunikationswissenschaft, die in den Feldern Marketing, PR und Politik Anwendung findet.

1958 zeichnete der Autor Aldous Huxley (Brave New World) ein düsteres Bild der Gesellschaft. Er glaubte, dass die Gesellschaft von einer „unpersönlichen Macht“ kontrolliert wird, einer herrschenden Elite, welche die Bevölkerung mit unterschiedlichen Methoden manipuliert.

„Unpersönliche Mächte über die wir nahezu keine Kontrolle besitzen scheinen uns alle in die Richtung einer alptraumhaften „Schönen neuen Welt“ zu drängen; und dieser Prozess wird bewusst beschleunigt von Vertretern kommerzieller und politischer Organisationen, welche zu ihrem Nutzen eine Reihe von neuen Manipulationstechniken entwickelt haben, die Gedanken und Gefühle der Massen beeinflussen.“- Aldous Huxley (Aus dem Vorwort zu Schöne neue Welt)


Sein trostloser Ausblick ist nicht nur eine simple Hypothese oder gar eine paranoide Wahnvorstellung. Es ist ein dokumentierter Fakt, der in den weltweit wichtigsten Studien zu Massenmedien präsentiert wird. Hier eine kleine Auswahl:

Elitäre Denker



Walter Lippmann, ein amerikanischer Intellektueller, Autor und zweifacher Gewinner des Pulitzer Preises, erstellte eine der ersten Arbeiten, die sich speziell dem Thema „Massenmedien“ widmete. Lippman verglich die Masse mit einem „großen Biest“ und einer „wilden Herde“, die eine Führung durch eine herrschende Klasse bräuchte. Er beschrieb die regierende Elite als eine „spezielle Klasse, deren Interessen weit über Lokales hinausgehen“. Diese Klasse ist zusammengesetzt aus Experten, Spezialisten und Bürokraten. Laut Lippmann sind es diese Experten, die den Hauptfehler der Demokratie beheben sollen: Das unmögliche Ideal des omnikompetenten Bürgers. Die „wilde Herde“ hat die Funktion des „interessierten Zuschauers“ und keine wirkliche Beteiligung an den von der Elite durchgeführten Handlungen. Aktive Beteiligung ist die Pflicht des „verantwortungsbewussten Mannes“, mit dem selbstverständlich nicht der einfache Bürger gemeint ist.

Massenmedien und Propaganda sind demnach Werkzeuge der Elite, um die Öffentlichkeit ohne physischen Zwang zu regieren. Ein wichtiges Konzept Lippmanns ist die Fabrikation von gesellschaftlichem Konsens, die- kurz ausgedrückt- die Manipulation der öffentlichen Meinung zu Gunsten der Agenda der Elite meint. Lippmann glaubte, dass die Masse nicht qualifiziert sei vernünftig zu denken und über wichtige Dinge zu entscheiden. Entscheidungen werden von der Elite getroffen und danach dem Volk durch die Massenmedien verkauft.

Dass die Fabrizierung von Konsens noch stark verfeinert werden kann, wird niemand verleugnen. Der Prozess, durch den die öffentliche Meinungen entstehen, ist sicherlich weniger kompliziert als es auf diesen Seiten erschienen ist, und die Möglichkeiten für Manipulationen für jeden der den Prozess versteht deutlich genug….Als ein Ergebnis psychologischer Untersuchungen, verbunden mit den Bedeutungen der modernen Kommunikation, hat die Demokratie eine neue Stufe erreicht. Eine Revolution findet statt, die letztlich wichtiger ist, als jede Verschiebung wirtschaftlicher Macht….Durch den Einfluss von Propaganda sind die alten Konstanten unseres Denkens Variablen geworden. Zum Beispiel ist es nicht mehr möglich in das ursprüngliche Dogma der Demokratie zu glauben; dass dieses Wissen für die Verwaltung menschlicher Angelegenheiten notwendig ist, erkennen wir in unserem Herzen.(…)


Eine interessante Randnotiz ist sicherlich, dass Lippmann einer der Gründerväter des "Concil on Foreign Relations" war, einer der einflussreichsten „Think Tanks“ weltweit. Das gibt einen kleinen Hinweis darauf, wie die Elite über die Benutzung der Massenmedien denkt.

„Politische und wirtschaftliche Macht in den Vereinigten Staaten liegt in den Händen einer herrschenden Elite, denen die meisten US-amerikanischen multinationalen Unternehmen, wichtige Kommunikationsmedien, die einflussreichsten Stiftungen, Universitäten und die meisten öffentlichen Versorgungsunternehmen gehören. Der 1921 gegründete „Council on Foreign Relations“ ist die Schlüsselverbindung von Großkonzernen und der Regierung. Die Gründung der Vereinten Nationen war ein Projekt des CFRs, sowie die des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank.“ –Steve Jacobson „Mind Control in the USA“


Einige bekannte aktuelle Mitglieder des CFRs sind David Rockefeller, Dick Cheney, Barrack Obama, der berühmte Pastor Rick Warren, sowie die Vorstände von Großunternehmen wie Nike, Coca Cola, CBS und Visa.

Carl Jung



Carl Jung ist der Begründer der analytischen Psychologie (bekannt als „Jungian Psychology“). Er war ein begeisterter Freimaurer (Großmeister) und hatte großes Interesse an der fernöstlichen und westlichen Philosophie, Alchemie, Astrologie und Symbolik. Sein wichtigstes (und oft missverstandenes) Konzept ist das „kollektive Unterbewusstsein“.

„Meine These ist folgende: Zusätzlich zu unserem unmittelbaren Bewußtsein, das von einer durchaus persönlicher Natur ist und von denen wir glauben, das es die einzige empirische Psyche ist, existiert ein zweites psychisches System, welches kollektiver, universaler und unpersönlicher Natur ist und in allen Individuen enthalten ist. Dieses kollektive Unterbewusstsein wird nicht individuell ausgeprägt, sondern ist vererbt. Es besteht aus präexistenten Formen, Archetypen, die nur sekundär bewusst werden können und die bestimmten psychischen Inhalten die endgültige Form zu geben.“


Das kollektive Unbewusste gibt sich durch die Existenz von ähnlichen Symbolen und mythologischen Figuren in verschiedenen Kulturen zu erkennen. Archetypische Symbole scheinen in unserem kollektiven Unterbewusstsein verankert, und wenn sie benutzt werden, üben sie auf uns große Anziehungskraft und Faszination aus. Okkulte Symbole können daher üben einen großen Einfluss auf die Menschen haben, auch wenn sich viele Individuen nicht ihrer esoterischen Bedeutung bewusst sind. Massenmedien- Denker Edward Bernays sah in diesem Konzept eine großartige Möglichkeit, die Öffentlichkeit auf der Ebene des persönlichen Bewusstseins und des kollektiven Unterbewusstseins zu manipulieren.

Edward Bernays



Edward Bernays wird als Vater der PR bezeichnet und benutze Konzepte seines Onkels Siegmund Freuds, um die Massen durch die Macht des Unterbewusstseins zu lenken. Er teilte Walter Lippmanns Ansicht zur breiten Bevölkerung und bezeichnete sie als irrational und mit einem „Herdeninstinkt“ ausgestattet. Seiner Meinung nach müssten die Massen ohne ihr Wissen von einer Art „unsichtbaren Regierung“ geleitet werden.

„Die bewusste und intelligente Manipulation der Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Jene, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren bilden eine unsichtbare Regierung, welche die wahre Herrschermacht unseres Landes ist. Wir werden regiert, unsere Geister werden geformt, unsere Geschmäcker gebildet, unsere Vorstellungen suggeriert, größtenteils von Männern, von denen wir noch nie etwas gehört haben. Dies ist die logische Folge der Struktur unserer demokratischen Gesellschaft. „


Bernays Ideen änderten die amerikanische Gesellschaft deutlich. Im Grunde legte er mit seinen Marketing Kampagnen die Grundsteine der „Konsumgesellschaft“, in der Menschen anfingen Dinge zu kaufen, die sie nicht wirklich brauchten. [Sein "Meisterwerk" war es durch eine geschickte Marketing- Kampagne das vorher bei Frauen verpönte Zigarettenrauchen als ein Symbol der Freiheit und Emanzipation darzustellen und dadurch für die Tabakkonzerne auch diese Zielgruppe zu erschließen. Anm. POLITEIA] Aus diesem Grund wurde er vom Life- Magazin in die Top 100 der einflussreichsten Menschen des 20. Jahrhunderts gewählt.

Harold Lasswell



Zwischen 1939 und 1940 war die Universität Chicago der Veranstalter einer Reihe von Seminaren zur Kommunikationswissenschaft. Diese Think Tanks wurden von der Rockefeller Stiftung gegründet. Beteiligt waren die damaligen prominentesten Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Einer von ihnen war Harold Lasswell, ein führender Politikwissenschaftler und Kommunikationstheoretiker, spezialisiert auf die Analyse von Propaganda. Auch er war der Meinung, dass eine Demokratie nur funktionieren könne, wenn eine Elite das Denken des Volkes beeinflusst.

In seiner „Encyclopaedia of the Social Sciences“ erklärt Laswell, dass die Eliten bei fehlendem Gehorsam der Massen auf eine neue Technik der Kontrolle, nämlich der der Propaganda zurückgreifen müssten. Auch er rechtfertigte sich konventionell: „Ignoranz und Dummheit der Massen und nicht demokratische Dogmatiken zeigen, was wirklich am besten für sie ist.“

Lasswell beschäftigte sich intensiv mit „Inhalts- Analysen“, um die Effektivität verschiedener Arten von Propaganda zu erforschen. In seinem Essay „Contents of Communication“ erläuterte er, dass wenn man die Bedeutung einer Nachricht verstehen wollte, man die Häufigkeit in der bestimmte Symbole in der Nachricht erscheinen, die Richtung in welche diese Symbole die Zuschauer lenken sollten und die Intensität, mit der die Symbole genutzt werden, berücksichtigen sollte.

Lasswell war berühmt für sein Kommunikationsmodell

„Wer (sagt) Was(zu) Wem (in) Welchem Kanal(mit) Welchem Effekt"

Dieses Modell besagt also, dass eine korrekte Medienanalyse folgendes berücksichtigen muss: Wer ist der Produzent, wer ist die Zielgruppe und was sind die gewünschten Effekte auf die Zielgruppe.

Ein Rihanna- Musikvideo als Beispiel: Wer ist der Produzent? Vivendi Universal. Was? Pop Künstlerin Rihanna. Zu Wem? Konsumenten im Alter zwischen 9 und 25 Jahren. Welcher Kanal? Musik Video. Welcher Effekt ist gewünscht? Das Verkaufen der Künstlerin, ihres Songs, die Festlegung ihres Images und die Verbreitung ihrer „Botschaft“.



rihanna-paris-2298-12.jpg Rihanna image by shaey_2010:D

Die Analyse von Videos und Filmen auf vigilantcitizen.com legt großen Wert auf die Frage, wer hinter den Botschaften, die der breiten Masse durch sie mitgeteilt werden, steht. Der Begriff „Illuminati“ wird oft benutzt, um eine geheime Gruppe zu beschreiben, die von der Öffentlichkeit unbemerkt die Massen regiert. Auch wenn der Begriff karikaturhaft und verschwörungstheoretisch anmutet, beschreibt er doch treffend die Nähe der Elite zu Geheimgesellschaften und okkultem Wissen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 15.05.2010 13:19.

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